"Fachpraxis in Hessen" im Gespräch mit FDP-Landtagsfraktion


Mitglieder des Leitungsteams der „Netzwerk-AG der Koordinatoren für Fachpraxis an beruflichen Schulen in Hessen“ trafen sich am 27. August 2019 mit dem bildungspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Moritz Promny (MdL), zu einem Meinungsaustausch in Wiesbaden. 

Gesprächshintergrund waren die „Wahlprüfsteine“ der Arbeitsgemeinschaft, die sie vor der Landtagswahl 2018 an alle bildungspolitischen Sprecher der damaligen Landtagsfraktionen übersandt hatte. Darin forderte die Netzwerk-AG die Fraktionen auf, Stellungnahmen zu den seit Jahren bestehenden Forderungen der „Fachpraxislehrkräfte“ an beruflichen Schulen abzugeben. 

Hierbei geht es unter anderem um mehr Stellen in der Besoldungsgruppe A 12 und einer im Schulwesen neu zu schaffenden Besoldungsgruppe A 13 (gehobener Dienst) für Koordinatoren für Fachpraxis sowie die Koordination im Bereich der Mittelstufenschule und des Schulversuchs „Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA)“ sowie Funktionsstellen, die mit der Besoldungsgruppe A 12 vergütet werden sollen. Hierdurch sollen Leistungsanreize für die „Fachlehrer für arbeitstechnische Fächer“ geschaffen werden, da A 11 für diese Lehrergruppe die Endstufe der Besoldung darstellt und es – außer Koordinationsaufgaben – keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt. 

Eine weitere Forderung ist die Änderung der Pflichtstundenverordnung. Fachpraxislehrkräfte erhalten aufgrund ihrer Laufbahngruppe (gehobener Dienst) und ihrer Vorbildung, die dem Meisterbrief gleichgestellt ist, weniger Gehalt, haben aber zusätzlich eine Unterrichtsmehrverpflichtung von einer Wochenstunde. Nach Auffassung der Netzwerk-AG sollen alle an einer beruflichen Schule unterrichtenden Lehrkräfte – unabhängig von ihrer Vorbildung – die gleiche Unterrichtsverpflichtung haben. Zudem positioniere sich das Hessische Kultusministerium nicht eindeutig zur Zukunft der Fachpraxislehrkräfte an den Berufsschulen. 

Gemeinsam mit MdL Promny erörterte das Leitungsteam die zentralen Anliegen des Netzwerkes. Analog zu den letzten Gesprächen mit den Freien Demokraten und der Antwort auf die Wahlprüfsteine ergaben sich inhaltliche Schnittmengen. Promny sagte zu, diese in einer parlamentarischen Anfrage aufzugreifen.

 

Moritz Promny (MdL, bildungspolitischer Sprecher), Caroline Hagel, Sandra Thiesen-Meinhold und Sigi Groß (v. r. n. l.)