"Fachpraxis in Hessen" im Gespräch mit den Fraktionen Die Linke und CDU
Die Gesprächsreihe mit den bildungspolitischen Sprechern der
im Hessischen Landtag vertretenen Fraktionen setzten Mitglieder des
Leitungsteams der „Netzwerk-AG der Koordinatorinnen und Koordinatoren für
Fachpraxis an beruflichen Schulen in Hessen“ Mitte Februar dieses Jahres in
Wiesbaden fort.
Nach dem bereits Ende August vorigen Jahres Gespräche mit
MdL Christoph Degen sowie weiteren Abgeordneten der SPD-Fraktion und MdL Moritz
Promny von der FDP-Fraktion stattfanden, traf man sich jetzt mit MdL Elisabeth
Kula (Fraktion Die Linke) sowie mit den Abgeordneten Armin Schwarz und Joachim
Veyhelmann von der CDU-Fraktion.
Trotz des zeitgleich tagenden Plenums des Landtages konnten
die Gespräche in verkürzter Form stattfinden; es war aber Zeit genug, die
Hauptforderungen der AG, nämlich Angleichung der Pflichtstundenverordnung
(gleiche Stundenzahl für alle an beruflichen Schulen tätige Lehrkräfte) und
mehr A-12-Stellen (sowohl Stellen für die Fachpraxiskoordination, Mittelstufenschule
und „BÜA“ sowie Funktionsstellen) zu
adressieren.
Die Abgeordneten Degen und Promny sagten seinerzeit zu,
einen gemeinsamen Berichtsantrag in den kulturpolitischen Ausschuss des Landtages
einzubringen, was Ende Oktober vorigen Jahres auch erfolgt ist. An dem
Fragenkatalog, der dem Kultusministerium zugeleitet wurde, war die Netzwerk-AG
maßgeblich beteiligt. Die Antwort des Kultusministers wurde dem Ausschuss
Anfang Januar dieses Jahres zugeleitet, zum Teil mit ernüchternden (aber erwartenden
Antworten), jedoch auch mit Zahlenmaterial, das bisher nicht vorlag und damit
eine aktuelle Datenbasis darstellt. Eine Stellungnahme zu den Antworten des
Kultusministers hat die AG erarbeitet und den antragstellenden Fraktionen
zugeleitet. Allerdings gilt der Berichtsantrag mit den Antworten des
Kultusministers nach Behandlung im Ausschuss als „einvernehmlich erledigt“.
Beide aktuellen Gespräche fanden in aufgeschlossener und
angenehmer Atmosphäre statt.
Frau MdL Kula zeigte Verständnis für die Forderungen der
Netzwerk-AG. Sie informierte über den neuesten Beratungsstand zur „BÜA“ und
mahnte eine Evaluierung von „InteA“ an. Das Leitungsteam kritisierte in diesem
Zusammenhang, dass immer neue Aufgaben auf die Lehrkräfte und Koordinatoren „on
top“ hinzukämen und bei Projekten und Modellversuchen die Ressourcenfrage immer
wieder zu wünschen übrig lasse.
Sigi Groß, Elisabeth Kula
(MdL), Caroline Hagel und Sandra Thiesen-Meinhold (v. l. n. r.)
Foto: Fraktion Die Linke im
Hessischen Landtag
Dem hielt das Leitungsteam entgegen, dass die Lerngruppen von vor zwanzig Jahren nicht mit denen von heute verglichen werden könnten, unabhängig von aktuellen gesellschafts-, migrations- und medienpolitischen Fragestellungen. Die Diskussion hierzu verlief recht kontrovers.
Mit den CDU-Abgeordneten wurde ein weiteres Gespräch
vereinbart, da noch erheblicher Diskussionsbedarf besteht. Dieses Treffen soll,
möglichst mit dem noch ausstehenden Austausch mit Vertretern von Bündnis 90/Die
Grünen, zeitlich gestaffelt im Frühjahr dieses Jahres stattfinden. Ein
Austausch mit Frau Tschakert vom HKM ist im Rahmen des Landestreffens am 29.
April vorgesehen.